Thursday, March 29, 2012

Brain Bowling - Das Mentale Spiel von Elite Bowler

Das Mentale Spiel in Bowling ist meiner Meinung nach mindestens so wichtig wie das Physische Spiel wenn nicht sogar wichtiger. In der PBA gibt es unzählig viele Profis mit gutem und exzellentem physischen Spiel und trotzdem gewinnen Sie nicht alle sondern nur diejenigen die das mentale Spiel beherrschen. Es ist enorm wichtig zu verstehen, dass man das mentale Spiel genauso trainieren kann wie das physische Spiel. Mit Disziplin und Wille kann man sich darin stetig verbessern.

 Da es aus meiner Umfrage mehrere Anfragen zu diesem Thema gab, möchte ich es heute ein wenig erläutern.

 Wichtige Komponenten des mentalen Spiels sind: Stressbewältigung / Richtiges Atmen / Richtige Einstellung / Selbstgespräche / Affirmationen / das Kopfkino / Konzentration-Fokussierung / Die „Pre-Shot“ Routine / Der Spielzyklus

Stressbewältigung:

Um Stress bewältigen zu können ist es wichtig zu verstehen, dass nicht durch eine Situation erzeugt wird sondern durch die Art und Weise wie eine Person diese Situation interpretiert. Jeder von uns braucht ein bestimmtes Niveau an Stress oder Erregtheit um optimale Leistung zu bringen. Zu viel, aber auch zu wenig Stress wird die Leistung negativ beeinflussen. Stellt Euch vor Ihr habt gerade ein Turnier erfolgreich abgeschlossen. Probiert nun im Nachhinein zu reflektieren wie die Anspannung während des Turniers war und was mögliche Merkmale dieses „Stress-Niveaus“ waren. Das ist potentiell ein gutes Beispiel für ein Stress Niveau welches man im Wettbewerb anstreben sollte. Wenn man dann noch lernt dieses Niveau zu regulieren (z.Bsp.: absenken durch bewusstes Atmen oder steigern durch positives „Anpeitschen“) ist man auf dem besten Weg den Stress bestens zu bewältigen.

Richtiges Atmen:

Die Anwendung guter Atemtechniken ist im Wettbewerb sehr wichtig. Die Anwendung einer guten Atemtechnik bringt folgende Vorteile mit sich: es versorgt den Körper mit dem nötigen Sauerstoff um die Leistung bringen zu können, sorgt für einen entspannten, ruhigen Zustand, hilft dem Sportler sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und trägt wirkungsvoll zu Stressbewältigung bei. Beim üben der Atemtechnik ist es wichtig einen entspannten Position einzunehmen, die Augen zu schließen und bewusst durch die Nase tief einzuatmen und durch den Mund auszuatmen. Ebenso wichtig ist es die Gedanken in dieser Zeit ausschließlich auf den Atmungsprozess zu fokussieren. Ein Beispiel für eine gute Atemtechnik ist die Zwerchfellatmung.

Details findet Ihr hier ->http://www.atemmassage.de/allgemeines-zum-atem/zwerchfellatmung/

Richtige Einstellung:

Es gibt grundsätzlich zwei Zieleinstellungen die ein Sportler beim betreiben seines Sports haben kann. Er ist entweder Ergebnisorientiert oder er ist Prozessorientiert. Am Anfang wenn sie mit dem Sport anfangen sind alle Sportler gleich, sie sind bestrebt das ultimative Ziel der entsprechenden Sportart zu erreichen. Im Bowling wäre das so viele Pins wie möglich zu treffen. Das führt primär zur Ergebnisorientierung. Das es das ultimative Ziel der Sportart ist, ist mit diese Denkweise nicht falsch. Nicht jeder der Bowling betreibt möchte ein Bowling-Profi werden. Wenn ein Sportler sich verbessern will um auf ein höheres Niveau zu spielen muss die Aufmerksamkeit auf den Ablauf/Prozess umgelenkt werden.
Diese Einstellung nennt man Prozessorientierung. Einem Sportler der sich nur auf das Ergebnis konzentriert fehlen wichtige Informationen über die Ausführung des Wurfes die zum Ergebnis geführt haben. Diese Informationen sind aber essentiell für die Entscheidung bzgl. notwendiger Anpassungen. Sportler die sich darauf konzentrieren bei jedem Wurf zur bestmöglichen Abgabe zu kommen, können sich anschließend beruhigt umdrehen mit der Gewissheit, dass sie das Beste aus der Situation gemacht haben.

Selbstgespräche:

Jeder von uns kennt sein inneres ich was gelegentlich zu einem spricht. Es gibt positive und negative Selbstgespräche. Jeder von uns kennt das Gefühl wie es ist wenn man mit einem Pocket hit den 7-10 Split hinterlässt. Da hat man des Öfteren ein Wort das mit Sch… anfängt auf den Lippen -> negativ . Oder aber auch wenn man in einem sehr engen Spiel mit einem Pin Unterschied gewinnt. „YES“ -> positiv.

Es kostet viel Übung und Disziplin bewusst sich eine positive Einstellung in jeder Situation zu erarbeiten. Aber denkt dran: man ist was man denkt und spricht! 

Affirmationen:

Affirmationen sind positive selbstbestätigende Aussagen die ein Sportler im Selbstgespräch benutzen kann. Die Affirmationen können und sollen benutzt werden um negative Selbstgespräche umzuschwenken. Jeder Sportler sollte sich für verschiedene typische Situationen welche zu Recht legen.

Affirmationen sollten in der ersten Person und in der Gegenwart formuliert sein. Beispiele für Affirmationen können sein: „mein Schwung ist locker und frei“, „ich bin ein guter Spare-Shooter“, „ich bin für jedes Spare vorbereitet, ich schaffe das jetzt“ etc.. Das Einsetzen von Affirmationen kann man üben in dem man sie beim Training oder in der Turniervorbereitung bewusst einsetzt.

Kopfkino:

Stellt euch das „Kopfkino“ vor wie einen lebendigen Tagestraum. Kopfkino kann so real erscheinen, dass es alle Sinne aktiviert. Kopfkino kann so lebendig sein, dass es tausende von Details in einem mentalen Bild zusammenfassen kann. Stellt euch den Prozess vor beginnend mit dem Aufstellen in der Startposition bis hin zur Abgabe. Obwohl es hunderte oder sogar tausende von Wörter bedarf diesen Prozess im Detail zu beschreiben ist es möglich durch Kopfkino Alles in einem mentalen Bild zu visualisieren.

Die Fähigkeit Kopfkino als Werkzeug zu benutzen kann man mit Übung erlernen. Kopfkino sind Bilder oder Bildsequenzen die aus dem Gedächtnis kommen. Probiert einfach zum Beispiel nach einem guten Wurf Euch den Ablauf der Ausführung zu merken. Denkt dabei an was ihr bei der Ausführung gefühlt habt und gesehen habt bzw. auf wie Ihr das gemacht habt. Ihr werdet sehen, je mehr Ihr das übt desto lebendiger werden diese Bilder und desto besser könnt Ihr sie dann gezielt abrufen.

Konzentration-Fokussierung:

Das Werkzeug zu haben um die Konzentration zu bewahren und den Fokus wiederherzustellen wenn die Aufmerksamkeit verloren gegangen ist, ist fundamental wichtig.

Gute Beispiele an Übungen/Einstellungen die helfen können Konzentration und Fokus zu verbessern sind: sich an hervorragende Leistungen aus der Vergangenheit abzurufen und die damaligen Gefühle und Konzentration wieder erleben, Fokussierung auf die Ausführung, Aufbau einer Denkweise mit der Entschlossenheit fokussiert zu bleiben, In der Gegenwart bleiben und sich nicht über die Vergangenheit ärgern oder sich Sorgen um die Zukunft machen und die Umgebung ausschließen – der Fokus ist auf sich selber und der Ausführung.

Die „Pre-Shot“ Routine:

Die Pre-Shot Routine ist eine Angewohnheit die man entwickelt bevor man zur Ballaufnahme schreitet. Diese Angewohnheit, die vor jedem Wurf identisch ausgeführt wird, hilft dem Sportler entspannt zu bleiben, die Konzentration zu erhalten und mehr Konsistenz in der Ausführung zu kriegen. Beispiele hierfür können sein: das man das Handtuch vor jeder Ballaufnahme auf die gleiche Art faltet oder das man bevor man zum Anlauf schreitet sich mit dem Tuch oder mit der Hand über die Gleitsohle streift. Pre-Shot Routine ist sehr individuell, jeder entwickelt seine eigene.

Der Spielzyklus:

Der Spielzyklus ist ein Zyklus von Aktivitäten den man bei jedem Wurf immer zyklisch durchführen sollte. Elite Spieler trainieren diesen Ablauf so lange, bis er zum Automatismus wird für jeden durchgeführten Wurf.

Im folgenden eine Empfehlung von mir für ein möglichen Zyklus:

1) Vor dem Anlauf:

  • Kopfkino abrufen 
  • Atmen 
  • Pre-shot Routine 
  • Ball aufnehmen 
  • Affirmation 
  • Fokus auf die kommende Ausführung (nicht mehr über Strategie oder Ergebnis nachdenken) 
  • Atmen 
  • 3 Sekunden lang sein Ziel fixieren 
  • Ausführen 

2) An der Linie:

  • Nach der Abgabe an der Linie im Gleichgewicht stehen bleiben bis der Ball das Pindeck verlassen hat 
  • Mit den Augen den Ball Lauf verfolgen und sich folgende Punkte merken: habe ich das Ziel getroffen, auf welcher Leiste hat der Ball das Ölmuster verlassen, wie hat der Ball das Pocket getroffen und wo ist der Ball vom Pindeck gerollt 

3) Im Sitzbereich:

  • Atmen und entspannen 
  • Auf Basis der an der Linie gemerkten Information und des Wissens über die letzte Ausführung die Strategie für den nächsten Wurf festlegen (immer reflektieren ob und welche Anpassung man vornehmen will) 
  • Kopfkino abrufen mit Bezug auf die festgelegte Strategie 
  • …… Bei 1) wieder anfangen…… 


Allen die das probieren wollen wünsche ich viel Erfolg beim trainieren. Denkt dran: „Übung macht den Meister“

Ich hoffe mit diesem Beitrag die Erwartungen derer die sich das Thema über die Umfrage gewünscht haben einigermaßen erfüllt zu haben (das Thema ist "breit", aber ich denke hier die wichtigsten Punkte angesprochen zu haben).

 Für ein Feedback über Kommentare oder Mail an mich, sowie über „likes“ und weitersagen /empfehlen bin ich dankbar.

Tuesday, March 27, 2012

Ölmuster und Bahnenspiel - Eine Einführung

Grundsätzlich gibt es 2 grobe Kategorien von Ölmuster:


- sogenannte "House Shots" sind die Ölmuster die man normalerweise in den Bowlinganlagen für Freizeitbowler vorfindet.
- die 2.te Kategorie sind die Sportmuster.

House Shots haben die Eigenschaft, daß sie Fehler verzeihen in dem Sinne, daß wenn man sein Ziel etwas nach rechts verpasst der Ball trotzdem noch zum Pocket findet und wenn mann sein Ziel nach links verpasst der Ball länger "rutscht" und auch wieder beim Pocket ankommt. Der Grund dafür ist der große Unterschied zwischen dem Bereich mit viel Öl (in der Mitte der Bahn) und dem Bereich mit weniger Öl ( an den Außenseiten der Bahn). Je höher der Wert dieses Ratio's desto mehr wird einem "verziehen.

Sportmuster hingegen verzeihen einem gar nichts bzw. sehr wenig. Der Grund hierfür ist, daß diese Muster sehr "flach" sind und meistens das Ratio (wie oben beschrieben) einen kleinen Wert hat. Ein extremfall ist zum Beispiel das Ölmuster das für die US Open verwendet wird. Bei diesem Muster wird das Öl gleichmäßig auf alle Boards (Leisten) verteilt. Jede Verfehlung des Ziels hat direkte Folgen im Ergebniss der Ball schafft es nicht mehr zum Pocket/Strike.

Für Alle die wissen wollen wie Ölmuster dargestellt werden und gelesen werden können anbei jeweils ein Beispiel für ein House Shot in diesem Fall das Kegel "EASY STREET" und ein Beispiel für ein Sport Muster das "2012 USBC Open Championships".

KEGEL - EASY STREET Pattern


Das Ratio ist hier Außen 10 (Mitte vs Außen)!!!

2012 USBC Open Championships




Das Ratio ist hier Außen 2,51 (Mitte vs Außen)!!!

Da kann man schon mal den Unterschied ahnen.

Im folgenden noch ein exzellentes Video von Jason Doust in dem Themen wie "Oil Transition" und "Carry Down" erläutert und wie ich finde SUPER erklärt werden. Jason begnügt sich nicht nur mit diesen Erläuterungen sondern zeigt auch wie man diese Phänomene erkennen kann und welche Optionen man hat um Ihnen zu entgegnen. Es ist wie ich finde ein äußerst gut gemachtes Video in dem diese Themen für jeden verständlich veranschaulicht und erklärt werden.

Viel Spaß beim zuschauen.


Friday, March 23, 2012

Zielen wie die Profis: "3-Point Targeting with Quiet Eye"

Im Kegel Trainingszentrum in Florida wurde das "3-Point Targeting with Quiet Eye" entwickelt.

Diese Methode wurde auf Basis jahrelanger wissenschaftlicher Analyse entwickelt.
In dem Video (in englischer Sprache) wird die Methode beschrieben und Begriffe wie "Focal Point", "Exit Point", "BreakPoint" und "Drift" erläutert. Zusätzlich wird auch die Formel zur Berechnung des idealen Exit Points in Abhängigkeit von der Ölmuster Länge beschrieben.

Viel Spaß beim zuschauen

Thursday, March 22, 2012

2012 Mark Roth-Marshall Holman PBA Doubles Championship - aus der Serie PBA Video's

Hallo Zusammen,

Heute könnt Ihr hier die 3 Finalspiele der Mark Roth-Marshall Holman PBA Doubles Championship verfolgen.

Spiel 1: Couch/Mike DeVaney vs. Dick Allen/Mike Scroggins



Spiel 2: Jason Couch/Mike DeVaney vs. Pete Weber/Jason Belmonte




Spiel 3: Jason Couch/Mike DeVaney vs. Pete Weber/Jason Belmonte



Wednesday, March 21, 2012

Jugend Team Training im Wiesbaden City Bowling gestartet

Immer Samstags von 11:00 bis 13:00 Uhr im City-Bowling Wiesbaden.

Für Kinder und Jugendliche zwischen 8-17 Jahre.

Probetraining kostenlos. Schaut doch einfach auf ein Probetraining rein.


Eindrücke vom letzten Training:


Eine kleine Einfürung in die Bowling Ball Auswahl.

Die USBC Gold Coaches um Fred Borden erklären die wichtigsten Aspekte (englisch).

Viel Spaß beim zuschauen.


Monday, March 19, 2012

Herstellung der Bowlingbälle


Für alle die es wissen wollen. Ein kleines Video in englischer Sprache mit einer Beschreibung des Produktionsprozesses.

Viel Spaß beim zuschauen.