In diesem Teil der Analyse gehe ich auf folgende Themen ein:
Merkmale des Powerspiels - Zusammenfassung
Ölmuster und Bahnenspiel
- Das Ölmuster - soweit mir bekannt
- Die Bälle / Layouts
- Die gespielten Trassen
- Anpassungen während des Spiels
Energie des Einschlags - Wo kommt das bei Ryan und Sean her?
Los geht's!
Merkmale des Powerspiels - Zusammenfassung
In den bisherigen Teilen der Analyse habe ich vermutlich alle Aspekte des Powerspiels erwähnt. Zusammenfassend hier die wichtigsten:
Die Ballgeschwindigkeit
Beide Spieler entwickeln mit Ihrem Spiel eine hohe Ballgeschwindigkeit. Diese wird vor Allem durch die hohe Ballhaltung bei der Aufstellung und von der Beinarbeit gefördert. Ryan nutzt sogar die volle Länge des Approachbereiches um mit dem Anlauf mehr Geschwindigkeit zu generieren.
Powerstep und Slidestep
Beide haben ein sehr athletisches Spiel. Beide haben eine "hängende Bowlingschulter" die es dem Ball ermöglicht unter dem Kopf zu schwingen. Beide haben einen hohen Backswing ermöglicht durch die Öffnung der Schultern. Dieser wird durch das "Beugen" und die dynamische Körperhaltung beim Powerstep weiter betont. Beide generieren mit dem beschriebenen Powerstep und dem sehr langen Slidestep eine ausgezeichnete Hebelwirkung.
Flat Spot - Der Bereich in dem die Abgabe passiert
Beide erzeugen mit dem Ablauf Ihrer Bewegungen im Powerstep und Slidestep gute Flat Spots. Der Flat Spot fängt da an, wo der Ball in seinem Vorwärtsschwung am "nicht Bowlingbein" vorbeigeht. Das ist der Bereich in dem die Spieler Rotation, Axis Rotation und Axis Tilt dem Ball vermitteln (zur Veranschaulichung bitte nochmal die Video's aus Teil 1 anschauen).
..............
Ölmuster und Bahnenspiel
Das Ölmuster beim diesjährigen Tournament of Champions ist ein Sportmustergewesen mit einer Länge von 39 ft. Das Sportmuster ist ein Ölmuster mit geringem Verhältniss zwischen der Aussen augetragenen und in der Mitte der Bahn aufgetragene Ölmenge. Details hierzu in meinem Post
http://bowlingcampus.blogspot.de/2012/03/olmuster-und-bahnenspiel-eine.html
Da, das Pattern Chart von dem Ölmuster nicht veröffentlicht wurde kann man das Ratio nur erahnen. Eins steht fest so schwierig wie das Ölmuster von der US Open (welches eine gleichmäßige Ölverteilung über Alle Leisten hatte) ist es nicht gewesen. Gemäß des Kommentars von Randy Pedersen in den Halbfinalspielen ist dieses Muster so gedacht, daß es verschiedene Spielwinkel zulässt.
Die Bälle
Beide Spieler sind Brunswick Staff und nutzen Brunswick Bälle. Sean spielt hier einen schwächeren Ball (im Vergleich) mit etwas mehr Länge. Das ermöglicht Ihm trotz seiner höheren Revrate das Pocket mit viel Winkel zu spielen. Ryan hingegen (wegen seiner deutlich höheren Geschwindigkeit) spielt einen etwas aggressiveren Ball mit einer kürzeren Länge.
Diese Erläuterungen werden auch durch die Wahl der Layouts unterstrichen. Während Sean ein "Pin-Up" Layout spielt benutzt der Ryan ein "Pin-Down" Layout. Über die Positionierung des Pins über (Pin-Up) oder unter (Pin-Down) kann man die Länge mit beeinflussen (Die Pin Positionierung kann ein aufmerksames Auge im Video bei der Aufstellung der beiden erkennen).
..und hier die Beweise...
Die gespielten Trassen
Einleitend erstmal ein paar Worte zu den Breakpoints. Gemäß der Theorie wird der Breakpoint errechnet in dem man von der Ölmuster-Länge 31 abzieht. In diesem Fall wäre das Ergebnis 8. Was bedeutet, daß der Ball seinen Breakpoint auf Leiste 8 hat. Da wir hier aber über ein "televised final" reden und in der Halle wegen der vielen Lichter die Temperatur etwas höher ist wie sonst gibt es "kleine" Abweichungen.
Ryan - Frame 1
an der Foul Linie
an den Pfeilen
der Breakpoint
Also, Ryan spielt folgende Linie:
- Laydown Punkt an der Foul line ist ca Leiste 13 (Fuß ist auf 20)
- An den Arrows im Bereich 7-9
- Breakpoint im Bereich 4-5
Sean - Frame 1
an der Foul Linie
an den Pfeilen
der Breakpoint
Sean spielt folgende Linie:
- Laydown Punkt an der Foul line ist ca Leiste 32 (Fuß ist ca 39)
- An den Arrows im Bereich 23
- Breakpoint im Bereich 4-5 (identisch wie bei Ryan.. leider nicht gut im Bild zu erkennen)
Anpassungen während des Spiels
Während des Spiels haben die beiden komplett verschieden Anpassungsstrategien angewandt. Sean ist mit seiner kompletten Linie noch weiter nach links gewandert (inside). In der selben Zeit ist Ryan (ist erstmal mein subjektiver Eindruck da nicht eindeutig mit dem Bildmaterial nachzuweisen) auch nach links gewandert, was aber für seinen Bereich dann Outside wäre.
Und nun die Belege soweit mit dem Bildmaterial möglich...
Ryan - Frame 9
Sean - Frame 9/10
Energie des Einschlags - Wo kommt das bei Ryan und Sean her?
Beide Spieler entwickeln über Ihre Spielweise sehr viel Energie. Diese wird sauber an den Ball übertragen und führt zu fast "explosionsartige" Einschläge bei den Pins. Pin Carry ist bei beiden sehr gut. Und dennoch gibt es meiner Meinung nach Unterschiede.
Ryan wirft sein Ball mit einer sehr hohen Geschwindigkeit. Das ist aus meiner Sicht der Hauptfaktor für den Einschlag.
Bei Sean ist es so, daß er zwar auch eine gut Geschwindigkeit hat zu der aber zusätzlich bringt er eine sehr hohe Revrate und durch sein sehr kraftvolles Release auch eine wesentlich höhere Axis Rotation auf den Ball. Das ermöglicht Ihm auch diese Trasse mit dem viel höheren Winkel zu spielen.
.... So das war es... mit der Analyse der Finale...
Zum Abschluss noch hier das komplette Video zur 2012 TOC Finale
No comments:
Post a Comment